Ein Kleingewerbe als Nebenerwerb zu starten, oder auch über einen längeren Zeitraum zu betreiben, ist eine in Deutschland sehr häufig genutzt Form der Unternehmensgründung. Es bietet viele Vorteile. Man kann den aktuellen Beruf und die finanzielle Sicherheit der Festanstellung behalten, und Geschäftsideen ausprobieren. Wenn man für seine Idee einen Markt findet, der finanziell genug Spielraum schafft, kann man in die volle Selbstständigkeit wechseln. Und selbst wenn dies gar nicht das Ziel ist, kann es durchaus sinnvoll sein, ein Kleingewerbe als Nebenerwerb zu betreiben. Man kann z.B. mit einer Leidenschaft oder einem Hobby etwas Geld dazu verdienen.
Kleingewerbe als Nebenerwerb starten?
Ein Kleingewerbe nebenberuflich zu beginnen, ist wohl mit eine der sicherste Formen der Unternehmensgründungen. Man hat sein geregeltes Einkommen und verdient zusätzlich Geld nach Feierabend. Klingst erst einmal vollkommen legitim und interessant. Man sollte sich allerdings vorab Gedanken machen, wie hoch der zusätzlich Aufwand und die Belastung wird. Wer längerfristig zwei Jobs hat, steht unter doppelter Belastung. Dies kann, zumindest an manchen Tagen, wirklich anstrengend werden. Es kostet dann auch mal Überwindung, sich trotz Feierabend, noch mit einem Auftrag zu befassen. Das kommt auch vor, wenn man seine Arbeit wirklich sehr gerne macht.
Zudem ist immer zu beachten, dass man für Kunden nicht zu gewöhnlichen Geschäftszeiten erreichbar ist, zumindest nicht dauerhaft. Je nach Branche kann dies jedoch absolut problemlos sein. Wenn Gespräche notwendig sind, kann man dies meist organisieren. Allerdings muss man klar im Vorfeld kommunizieren.
Kleingewerbe mit dem Arbeitgeber abstimmen
Wichtig ist als Vorraussetzung zu Beginn der Tätigkeit, dass man das Kleingewerbe mit seinem Arbeitgeber abgestimmt hat. Erklären Sie ihm was geplant ist, in welchem Markt Sie tätig werden und wie viel Zeit pro Woche investiert werden soll. Lügen haben kurze Beine! Wer hier unehrlich ist, oder es dem Arbeitgeber erst gar nicht mitteilt, wird früher oder später stolpern. Wer für sein Kleingewerbe eine Webseite erstellt, Marketing betreibt oder in sozialen Netzwerken aktiv wird, läuft Gefahr entdeckt zu werden. Es ist auch kein schönes Gefühl all dies „heimlich“ machen zu müssen.
Wechsel vom Nebenerwerb zur Selbstständigkeit
Ein Wechsel vom Nebenerwerb zur vollen Selbstständigkeit sollte dann sinnvoll gewählt werden. Es empfiehlt sich Geld anzusparen, eine Art Startkapital. Im Idealfall sollte man privat auch ohne Einnahmen ca. 4-6 Monate „über die Runden“ kommen, ohne dass neues Geld eingeht. So ist man auf der sicheren Seite und steht nicht dauerhaft unter Druck. Ein finanzielles Polster kann dann, wenn das Geschäft sich positiv entwickelt und komplett selbst trägt, auch zudem für Investitionen genutzt werden.